Förderungen für den Hausbau

Marvin Bauch
Marvin Bauch

Familien können Förderungen für den Hausbau in Anspruch nehmen, um die hohen Investitionskosten etwas abzufedern. In der Regel sind die Förderungen auf die aktuellen politischen Ziele ausgerichtet – beispielsweise auf Energieeffizienz oder Denkmalschutz bzw. Erhaltung von Kulturgut. Nachfolgend ein Überblick über aktuelle Fördermaßnahmen und alternative Möglichkeiten, die finanzielle Last des Neu-, Aus-, oder Umbaus einer Immobilie einfacher zu schultern.

Frühzeitig mit Förderungsmöglichkeiten auseinandersetzen

Gleich vorweg und sehr wichtig bei allen Fördermaßnahmen ist eine rechtzeitige Beantragung. Das bedeutet, dass sämtliche Fördermittel vor(!) dem Beginn der eigentlichen Baumaßnahme zu beantragen sind. Rückwirkend lassen sich Baumaßnahmen im Normalfall nicht fördern!

Die Gründe dafür sind vielfältig. Beispielsweise lassen sich Baumaßnahmen nach Abschluss schwerer nachvollziehen. Auch hängen die Baumaßnahmen selbst häufig von der Förderung ab – beispielsweise hinsichtlich einer Solaranlage oder der Entscheidung für eine besonders gute Isolierung und dreifach verglaste Fenster. Daher sind Fördermittel bereits in der Planungsphase miteinzubeziehen.

Eine kleine Unsicherheit ergibt sich dadurch ebenfalls – denn meist sind die Fördertöpfe, aus denen die Mittel geschöpft werden, gedeckelt. Auch ist aus anderen Gründen manchmal nicht sicher, dass die Förderung bewilligt, oder trotz Bewilligung auch tatsächlich ausgezahlt wird. Dies ist zwar sehr unwahrscheinlich, sollte bei der finanziellen Planung aber als eines der vielen Risiken berücksichtigt und eingeordnet werden.

Förderungen für den Hausbau sind vielfältig

Es gibt erstaunlich viele Möglichkeiten, sich beim Hausbau mit Fördermitteln finanziell unterstützen zu lassen. Die erste Anlaufstelle ist hier in der Regel der Staat, der mit Instrumenten wie der Wohn-Riester, dem Baukindergeld oder dem Wohnraumförderungsgesetz Bau und Erwerb eines Eigenheims erleichtert. Auch die Länder und Kommunen haben eigene Förderprogramme, beispielsweise Prämien für den Zuzug in die Region oder für den Bezug und die Sanierung eines älteren Gebäudes, ggf. mit Denkmalschutz. Zudem finden sich auf allen Ebenen, sowohl auf staatlicher als auch auf Landes- und Kommunenebene Banken und entsprechend vergünstigte Darlehen. Die KfW-Förderung für den Neubau ist hier eines der wichtigsten Instrumente.

Darüber hinaus gibt es betriebliche und private Fördermöglichkeiten durch den Arbeitgeber oder die Familie.

Im Fokus der Politik: Energieeffizienz

Viele Regierungen und Organisationen bieten Anreizprogramme zur Förderung des Holzbaus als Teil ihrer Bemühungen, die Welt umweltbewusster zu machen. Diese Programme können für die Verbraucher:innen in vielerlei Hinsicht von Vorteil sein. Dazu gehören niedrigere Kosten, eine bessere Umweltbilanz und der Zugang zu neuen Technologien. Eine direkte Förderung von Holzbauten im traditionellen Sinne des Werkstoffs Holz ist allerdings sehr selten. Stattdessen fokussiert man sich allgemein auf Modernisierungsprojekte. Zum Fördermittel-Check

KfW fördert Modernisierungsmaßnahmen

Die deutsche Bundesregierung hat eine Reihe von Programmen zur Förderung der Modernisierung von Gebäuden aufgelegt. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), eine staatliche Bank, vergibt zinsgünstige Kredite zur Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen:

  • Fensterbänke und Fenster
  • Fassadenverkleidungen
  • Klingel- und Briefkastenanlage
  • Erweiterungen des Dachüberstandes
  • Verringerung der Wärmebrücke
  • Außenanlagen (Sanierung)
  • Wärmedämmung

Beispiel für eine länderspezifische Förderung: Bayern fördert Holz als Baustoff

Bayerische Immobilieneigentümer:innen können sich über eine Förderung für das Bauen mit Holz freuen. Diese Förderung ist direkt an das verwendete Baumaterial gekoppelt. Der Holzbaubonus beinhaltet einen Zuschuss von 500 Euro pro Tonne CO2-Reduktion durch den Einsatz von Holz beim Bauen. Es gibt einige zusätzliche Bedingungen. Zum Beispiel muss beim gesamten Bau hauptsächlich Holz verwendet werden. Auch die Tragkonstruktion muss aus Holz bestehen. Die Prämie umfasst nicht nur die Baumaterialien, sondern auch die Dämmstoffe, sofern sie einen hohen Holzanteil haben.

Die Klimastrategie Bayerns ist die treibende Kraft hinter dem Förderprogramm. Sie besagt, dass der Freistaat bis 2040 klimaneutral werden will. Gefördert werden sowohl Neubauten als auch Erweiterungen im Geschosswohnungsbau. Familien mit Wohnsitz in Bayern bzw. Bauvorhaben in Bayern können sich hier weiter darüber informieren: stmb.bayern.de (BayFHolz)

Baukindergeld: Für Familien mit Kind

Das Baukindergeld ist eine staatliche Förderung, die 2018 von der Bundesregierung eingeführt wurde, um Familien mit minderjährigen Kindern die Finanzierung von Wohneigentum zu erleichtern. Die Förderung lief Ende 2022 allerdings aus.

Seit Januar 2023 ist eine Beantragung des Baukindergeldes nicht mehr möglich, weil die Mittel ausgeschöpft sind. Laufende Anträge sind davon aber nicht betroffen.

Einen Ersatz zum Baukindergeld soll ab Juni 2023 die Förderung von Wohneigentum darstellen. Die KfW-Bank soll dabei Familien mit zinsgünstigen Darlehen unterstützen.

Wohnungsbauprämienmodell

Mit dem Wohnungsbauprämienmodell wird in Deutschland das Ansparen eines Vermögens, welches für den Bau eines Eigenheims genutzt wird, gefördert. Das klingt erstmal sehr vielversprechend – allerdings ist die Wohnungsbauprämie zur Sicherstellung des Verwendungszwecks des Vermögens an Bausparverträge gekoppelt – und sie ist zudem lächerlich niedrig: Maximal 70 € pro Jahr pro Person. Dennoch: Über Jahrzehnte lässt sich damit im Zusammenhang mit einem Bausparvertrag ein kleiner Betrag ansparen. Zudem kann die Prämie dazu führen, dass sich der Bausparvertrag (trotz eigentlich niedriger Zinsen) rechnet. Weitere Infos gibt es hier: verbraucherzentrale.de (Wohnungsbauprämienmodell)

Wohnraumförderungsgesetz

Das Wohnraumförderungsgesetz (WoFG) ist ein Gesetz, das die Förderung des Wohnungsbaus und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum regelt. Es enthält verschiedene Instrumente, die dazu beitragen sollen, den Wohnungsmarkt zu entlasten, wie z.B. die Förderung von Wohnungsneubau und -sanierung sowie die Unterstützung bei der Finanzierung von Wohnungskauf oder -miete. Allerdings richtet es sich vordergründig an die Erleichterung von sozialem Wohnungsbau und kommt so leider nicht direkt für Familien in Frage – sondern viel eher für Bauträger größerer Wohnungskomplexe.

Zusammenfassung

Es gibt eine Reihe von staatlichen Programmen zur Förderung des Bauens eines Einfamilienhauses, eines Umbaus oder einer Sanierung, welche Familien bei ihrem Bauvorhaben unterstützen können. Angefangen von günstigen KfW Krediten bis hin zur länderspezifischen Förderung auf Grund der Verwendung von Holz beim Bau und bei der Modernisierung von Gebäuden. Diese Programme gibt es in vielen Formen und beinhalten oft finanzielle Anreize wie Steuergutschriften oder Subventionen. Auch spezielle Programme für Familien wie das Baukindergeld, bzw. die neu geplante Wohneigentumsförderung verringern die finanzielle Belastung, die der Bau und der Erwerb einer Immobilie mit sich bringen.

Autor

Marvin Bauch ist Ingenieur und Designer. Er hat eine Ausbildung in den Fachbereichen Informatik sowie Maschinenbau und hat sich bereits im Studium selbstständig gemacht, seit 2022 mit dem Studio Blaupause: In dieser Produkt- und Ideenschmiede widmen sich er und andere Selbstständige der Kunst- und Objektfertigung und dem Prototyping – sowohl als Service für Dritte, als auch für eigene Ideen.

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eingestellt am 18. Juli 2023

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